Bieler bei den „Besten aus Südwesten“
(Koblenz-Brey, 20.9.2015)
Auch in diesem Jahr lud der Traditionsverein Koblenz-Brey die besten Athleten aus Rheinland-Pfalz in den Disziplinen Kugelstoßen, Drei- und Weitsprung zur Galaschau „die Besten aus dem Südwesten ein“. Jan Bieler erhielt auch dieses Jahre eine Einladung und nahm beim Kugelstoßen und Weitsprung teil, inmitten ausgesuchter Spitzenathleten aller Altersklassen.
Schon die Vorstellung war emotional, Jan’s gesamte Titelsammlung 2015 wurde vor zahlreichem Publikum vorgetragen mit dem Zusatz „bester 15jähriger Athlet in der Pfalz und im Rheinland“. Jeder Versuch wurde von einer selbst ausgewählten Musik und der Moderation des Veranstalters begleitet.
Jan überraschte selbst seinen Trainer mit einer ausgezeichneten Späthform, der nach den großen Erfolgen bei den deutschen Meisterschaften mit einer nachlassenden Spannung gerechnet hatte. Im Gegenteil, der 15jährige steigerte sich beim Kugelstoßen auf erstklassige 13,70 m und hatte nach einer beständigen 6,20m-Serie einen besten Weitsprung von 6,26 m.
Bei der anschließenden Ehrung aller eingeladenen Athleten wurde Jan mit vielen Geschenken der Sponsoren belohnt.
Dorothea im Gelände stark
(Hertlingshausen, 19.9.2015)
Dorothea Braun zeigte beim Pfalztrail in Hertlingshausen, einem Waldlauf über Stock und Stein und Berg rauf und runter, eine starke Vorstellung und ließ ihre Konkurrenz auf der 3000 m Strecke weit hinter sich. Sie siegte bei den U-14 in sehr guten 11:53 min und ließ auch die Konkurrenten der U-16-Klasse weit hinter sich, hatte im Ziel einen Vorsprung von rund einer halben Minute auf das nächstplazierte Mädchen.
Jan wächst über sich hinaus
5. bei den „Deutschen“ beim Blockmehrkampf
(Lübeck, 6.9.2015)
War das ein Wettkampf. Mit dem 23. Platz in der deutschen Bestenliste im Gepäck reiste Jan Bieler zu den deutschen Blockmehrkampfmeisterschaften nach Lübeck, wo 19 Konkurrenten auf ihn warteten. 14 davon hatten eine bessere Vorleistung wie Jan, der sich mit 2808 Punkten knapp aber sicher die Quali für die „Deutschen“ in Landau gesichert hat.
Zielsetzung war eine Plazierung unter den ersten 8, damit kommt man auf das Siegertreppchen. Der Trainer allerdings hoffte schon auf den 6. Platz, denn er hatte im Vorfeld die möglichen Leistungen von Jan hochgerechnet und mit den Punktzahlen der Konkurrenz verglichen – in der Hoffnung, die Konkurrenz steigert sich nicht.
Interessant und auch für den Trainer Neuland war die Wettkampfvorbereitung. Jan hatte sich im Juli und August durch seine guten Weitsprungleistungen für immer höheren Wettkämpfe qualifiziert, mit dem Ergebnis eines 8. Platzes bei den deutschen U-16-Meisterschaften. Dadurch musste die Trainingsintensität sehr hoch gehalten werden mit der Frage, ob man die Form bis zu den deutschen Mehrkampfmeisterschaften hoch halten kann. Immerhin ein Zeitraum von 12 Wochen.
Bis 2 Wochen von den Meisterschaften wurde dann auch kräftig am Sprint, Hürdenlauf, Kugel und Diskus gearbeitet. Dann fuhr Jan in Urlaub in Ostsee, nahe dem Austragungsort der „Deutschen“. Im Gepäck allerdings ein kleiner Muskelfaserriss, zugezogen im letzten Training.
Kurz: 12 Wochen Training auf hohem Niveau, dann 2 Wochen gar nichts, dann Wettkampf. Die Spannung, ob das gut geht war riesengroß.
Dazu kam noch, dass kein Trainer mitfahren konnte, Vater Wolfgang übernahm die Betreuung. Ausgestattet mit einer zweiseitigen Lektüre mit möglichen Fehlerbilder von Jan bei seinen 5 Wettbewerben und auf was er achten soll.
Der Wettkampf begann mit einem Paukenschlag. 11,85 sek über 80 m-Hürden, erstmals die 12-sek-Barriere geknackt und sein erster Vereinsrekord an diesem Tag. Und die erste Zitterdisziplin mit Bravour überstanden.
Mit der Weitsprunganlage kam keiner zurecht. Jan gelang nur ein Sprung über 6 Meter. Einige Konkurrenten blieben einen halben Meter unter ihrer Bestleistung. Es stellte sich dann heraus, dass die 6,24 m der drittbeste Sprung der Konkurrenz war. Und plötzlich befand sich Jan auf dem 3. Platz in der Gesamtwertung.
Dann die nächste Zitterdisziplin, das Diskuswerfen. Im Training zeigte Jan alles, weite Würfe, kurze Würfe und Würfe ins Netz. Er demolierte sogar seinen Hochleistungsdiskus beim Wurf an den Wurfkäfig, musste mit einem Ersatzdiskus aus dem Grünstadter Depot werfen.
Jan blieb erstaunlich cool und legte eine Serie hin, bei dem alle 3 Würfe über seiner bisherigen Bestleistung lagen. Beim 3. Durchgang flog die Scheibe auf 41,43 m, sein nächster Vereinsrekord. Er konnte den 3. Platz in der Gesamtwertung verteidigen.
Was hat er auf der Sprintstrecke drauf, er wurde letztmals im Juni auf einem Wettkampf gestoppt?
Jan zeigte Biss, gewann seinen Lauf und lief in 12,20 sek sogar eine neue Bestzeit. Und das bei
2,0 m/sek Gegenwind! Mit dem gleichen Rückenwind wäre eine Zeit unter 12 möglich gewesen.
Trotzdem Zufriedenheit, denn Jan war immer noch auf Platz 3 in der Gesamtwertung. Wie lautete doch die Zielsetzung? Einen Platz unter den besten 8.
Kugelstoßen zum Abschluß, eine starke Disziplin von Jan. Würden die Nerven standhalten. Und sie hielten Stand, denn beim zweiten Stoß schlug die Kugel weit über der 13 m Linie auf. 13,64 m, damit verbesserte er sich und den Vereinsrekord um nicht weniger als 42 cm! Bei diesem Versuch brauchte er gefühlte 10 sek, um sein Gleichgewicht zu halten und nicht aus dem Ring zu fallen (O-Ton seines Vaters Wolfgang).
Damit hatte Jan den Wettkampf beendet. Er sammelte 2993 Punkte, mehr als sein Trainer bei optimalen Wettkampfverlauf im Vorfeld ausgerechnet hat. Jan erzielte 4 persönliche Bestleistungen und 3 Vereinsrekorde in den Teildisziplinen und natürlich auch Bestleistung und Vereinsrekord beim Blockmehrkampf Wurf.
Aber der Wettkampf war nicht zu Ende, mit Spannung wurde das Diskuswerfen der anderen Gruppe verfolgt. Denn in dieser Gruppe waren die Wurfspezialisten zugange.
Und tatsächlich, zwei der Wettkämpfer aus den ostdeutschen Werferhochburgen schleuderten ihr Gerät weit, sehr weit. Einer übertrag sogar die 60 m-Marke.
Die beiden konnten sich noch auf die Plätze 3 und 4 der Gesamtwertung schieben. Jan war glücklich, denn seine Zielsetzung war weit übertroffen (und die seines Trainers auch).
Jan meinte nach der Siegerehrung:“ Unfassbar, nach den letzten 3 Jahren mit permanenten Trainingsunterbrechungen wegen Verletzungen. Mein Physio sagte, ich solle 14 Tage vor dem Wettkampf nichts machen (wegen Muskelfaserriss). Das mache ich jetzt immer so – mal sehen, was mein Trainer dazu sagt“.
Sein Trainer hätte sowieso die Trainingsbelastung nach den intensiven Vorbereitungswochen stark abgesenkt, so dass die Pause seiner Planung nicht groß widersprach.
Jan weiterhin: “Schade, dass mein Trainer nicht dabei sein konnte. Er verpasst jetzt die Feier und hat sie so sehr verdient. Niemals hätte ich mit Platz 5 gerechnet. Morgen geht die Schule wieder los. Vielen Dank an meinen Direktor, dass ich erst am Dienstag wieder antreten muss“.
Sein Trainer hat gern auf die Feier verzichtet, denn er musste sich erst mal erholen von dem aufreibenden Wettkampf. Er verfolgte ihn online auf der Leichtathletik-Seite und gefühlte 50 Mails wurden während dem Wettkampf zwischen ihm und Vater Wolfgang hin- und hergeschickt.
Er meinte, die nervliche Belastung ist nur halb so groß, wenn man vor Ort dabei ist und helfen kann.
In diesem Falle hat Jan ihn nicht enttäuscht, er zeigte einen großen Wettkampf auch ohne Trainerhilfe.
Jan Bieler erfüllt Erwartungen bei den Deutschen Meisterschaften U-16
(Köln, 8.8.2015)
Als Süddeutscher Meister im Weitsprung der M-15 reiste Jan Bieler zu den deutschen Meisterschaften nach Köln. Die Hoffnungen (oder schon Erwartungen?) bei Trainer und Eltern waren groß, denn immerhin lag Jan vor dem Wettkampf auf dem 8. Platz der aktuellen deutschen Bestenliste. Das Ziel hieß also diese Position zu bestätigen, das heißt in den Endkampf kommen.
Die Konkurrenz war groß, denn immerhin traten 18 Weitspringer in Köln an, die im Laufe der Saison die DM-Quali von 6,20 m knackten.
Jan sprang im ersten Durchgang 6,35 m, ließ bei dem böigen Wind einige Zentimeter beim Absprung liegen. Dass dies schon der Sprung in den Endkampf war, wusste man zu diesem Zeitpunkt nicht. 6,31 m beim 2., technisch nicht ganz sauberen Versuch und einen ungültigen 3. Versuch, die Spannung stieg. Jan sprang als erster der Durchgänge, musste also sämtliche 17 weiteren Springer abwarten, ob die sich noch steigerten. Dann die Erlösung, als die Endkampfteilnehmer bekanntgegeben wurden. Jan rutschte als 8. noch hinein, durfte noch 3 weitere Sprünge machen.
Die Konzentration angesichts des hohen Wettkampfdruckes war leider weg, es folgten nur noch ungültige Sprünge.
Immerhin, Ziel erreicht, Hoffnungen (und Erwartungen!) erfüllt, ein Platz unter den 8 besten deutschen Weitspringer seiner Altersklasse und der zweitbeste Wettkampf seiner Karriere, die rund 6 Stunden Fahrt nach Köln und zurück haben sich für Vater Wolfgang rentiert!
Fazit: Jan hat sich auf einem hohen Niveau im Weitsprung eingependelt. 6,30 m – 6,48 m – 6,35 m bei den letzten Wettkämpfen, dazu die Steigerungen beim Kugelstoßen und im Sprint – Jan darf sich auf die deutschen Blockmehrkampfmeisterschaften Anfang September in Lübeck freuen!
Der TSV Freinsheim und die Trainingsgruppe „TEAM Leichtathletik Grünstadt-Freinsheim“ ist stolz auf ihren erfolgreichen Athleten.
Höchste Zeit, zum DANKE sagen!
Die Süddeutsche Meisterschaft war das bisher größte sportliche Ereignis für Jan. Der Titel selbst ist eine große Überraschung, der Weg dahin war steinig. Wie bei vielen Konkurrenten in diesem Alter, plagen auch Jan immer wieder Verletzungen und Blessuren. Das ist kein Wunder in der Zeit des Wachstums, macht ein regelmäßiges Training und Wettkämpfe unter Höchstbelastung aber schwierig. Gerade dann braucht man Unterstützung – und die haben wir gleich mehrfach in hervorragender Weise. Deshalb möchten wir an dieser Stelle audrücklich Danke sagen an:
– Thomas Faßnacht vom Zentrum Orthopädie Limburgerhof, der Jan immer wieder Termine ohne Wartezeiten ermöglicht, im Einklang mit dem Stundenplan.
– Christine Panzer, Heilpraxis Bad Dürkheim. Egal, was das Wachstum gerade wieder mal veranstaltet, sie macht Jan wieder „gerade“ und steht uns beim Wettkampfeinsatz selbst am Wochenende mit Rat und Tat zur Seite.
– Dirk Hillebrand aus Freinsheim, ohne dessen Betreuung und Sonder-Übungspläne Jans Entwicklung gar nicht möglich gewesen wäre. Dirk zeigt derart viel Engagement – und alles aus privater Zeit – dass mir die Worte zur Beschreibung fehlen!
Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter und da vergisst man ganz schnell den Ur-Vater. Der heißt Rainer Drechsler, betreut Jan nun schon seit 6 Jahren und ist der beste Trainer weit und breit. Das dürfen wir bei jedem Wettkampf neu erleben, wenn andere Trainer ihre Schützlinge mit Tipps und Anweisungen überschütten – und sie damit eher belasten, als stärken. Rainer dagegen strahlt (meist) Ruhe und Zuversicht aus. Wenn so ein Urgestein der Leichtathletik dann doch einmal weiche Knie bekommt (geschehen in Kassel), dann weiß man, es ist etwas besonderes passiert und es gibt Ereignisse, die auch nach (gefühlt) hundert Jahren Trainerleben einen besonderen Stellenwert zu haben scheinen.
Allen oben genannten Personen sprechen wir unseren herzlichen Dank aus! Wir wissen, dass dieser Einsatz alles andere als selbstverständlich ist!
Familie Bieler
Sprung in eine andere Dimension – Jan Bieler Süddeutscher Meister im Weitsprung
(Kassel, 11.7.2015)
Spannender kann kein Wettkampf sein. Jan Bieler zeigte bei den süddeutschen Meisterschaften in Kassel keine Nerven und beendete den Weitsprung-Krimi mit dem Titelgewinn.
Der Einstieg war passabel. Absprung vor dem Brett, 5,81 m. Wie sich später herausstellte, hätte dies nicht für den Endkampf gereicht, man musste über 6 Meter springen. Schließlich waren die besten Weitspringer aus Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland am Start. 23 Springer waren gemeldet, 19 am Start. Jan mit 6,30 m auf dem 4. Platz der Meldeliste. Dauerkonkurrent Timo Meier flog mit 6,08 m weiter. Noch besser der bayrische Meister Nick Kocevar aus dem Kurort Bad Endorf. Er freute sich riesig über 6,43 m!
Zweiter Versuch. Jan traf halbwegs das Brett, 6,23 m. Jan‘s Trainer rief: “Damit kann man leben“, war schon zufrieden. Jan hielt zur Bestätigung den Daumen hoch. Die Konkurrenten konnten sich im zweiten und dritten Versuch nicht mehr steigern, Jan sprang beim 3. Versuch auf 6,16 m, musste sich einige Technikkorrekturen von seinem Trainer anhören.
Es ging in den Endkampf in der Reihenfolge Nick vor Jan und Timo. Der Krimi begann im 4. Versuch. Ein Konkurrent kam mit 6,22 m dicht an Jan heran, dann sprang Timo mit 6,43 m Bestleistung. Die Freude von Timo hielt jedoch nicht lang, denn direkt nach ihm steigerte sich Jan auf unglaubliche 6,48 m. Riesenfreude, keiner zweifelte mehr am Sieg. Ungültig der 5. Durchgang bei Jan. Direkt hinter ihm durfte Nick jubeln, denn er sprang ebenfalls 6,48 m und ging damit wieder in Führung, denn er hatte bei gleicher Weite von 6,48 m mit 6,43 m gegenüber 6,23 m den zweitbesten Versuch.
Der letzte Durchgang: Timo übertrat, wurde damit Dritter. Dann Jan: Erneut ein Riesensatz und als die Weite verlesen wurde, kannte der Jubel keine Grenzen mehr: 6,44 m, damit um einen cm besseren zweitbesten Sprung und damit erneut die Führung! Aber der letzte Sprung gehörte Nick. Übergetreten, damit stand der Sieg von Jan und damit der Titel eines süddeutschen Meisters fest!
Unglaublich, wenn man bedenkt, dass Jan vor 2 Wochen noch eine Bestleistung von 6,08 m hatte!
Nun darf man mit Optimismus den deutschen U-16-Meisterschaften in Köln entgegensehen.
Hochachtung auch vor dem Zweitplazierten Nick Kocevar, der nach einem großartigen Duell denkbar knapp geschlagen wurde und dennoch Jan ganz herzlich gratulierte.
PS: Der Autor ist noch emotional von diesem Wettkampf geschädigt, deshalb die etwas andere Berichterstattung.